Klavier

...Ein Fürst unter den Musikinstrumenten, ein ganzes Orchester in einem...

Die bösen Zungen zischen: „Schlagzeug!“ Doch unter geübten Fingern verwandeln sich die Schläge seiner Hämmerchen

in das warme Summen einer Geige,

in das herzliche Vibrato einer Frauenstimme,
in silberne Klänge einer Celesta,

aber auch

 

ins sinnliche Gurren eines Englischhorns,
ins märchenhafte Zittern einer Laute,
ins pochende Donnern einer Alarmglocke...

Es verwebt mehrere melodische Fäden zu einem prachtvollen tönenden Teppich.

Es lässt den Sonnenstrahl einer Melodie über das schattige Gewächs sich rankender Begleitungsfigurationen gleiten.

Es schickt die Seele auf eine Wanderung durch das wundersame Gewölk der satten Pedalklänge, das sich zu zartestem una-corda-Dunst lichtet.

Es spannt den Diatonik-Regenbogen in rasenden Tonskalen und übersät ihn mit glitzernden Chromatik-Diamanten.

Ein herrliches Instrument, das dem Spieler die Muskelgewalt eines Mannes und das hauchzarte Flattern der kindlichen Fingerchen abverlangt.

Ein würdiger Diener der Königin Musik, ihr Majordomus, der ihre Befehle vollbringt und ihre Feste anleitet...